Konsum ist allgegenwärtig. Doch wer glaubt, dass Konsum einfach nur der schnelle Kauf von Produkten ist, denkt zu kurz.
Im Future:Guide Konsum dazu:
„Konsum ist eine Kulturtechnik – ein Werkzeug, mit dem wir Bedürfnisse erfüllen, Zugehörigkeit schaffen und unsere Gesellschaft gestalten.“
Doch genau hier liegt die Herausforderung: Viele Produkte, die uns heute begegnen, befriedigen keine echten Bedürfnisse, sondern erzeugen nur kurzfristige Begehrnisse. Sie lösen ein kurzes „Haben-wollen“ aus – aber hinterlassen langfristig Leere, Frust und ökologischen Schaden.
Von Begehrnissen zu Bedürfnissen
Die Zukunft des Konsums liegt nicht im „immer mehr“, sondern im besseren Konsum. Produkte und Services, die echte menschliche Bedürfnisse adressieren, haben Bestand – für Menschen, Marken und Gesellschaft.
Wir nennen diese Bedürfnisse Future:Needs. Sie sind die fundamentalen Treiber von Konsum, die auch in einer veränderten Welt Bestand haben.
Die 4 Bedürfnisfelder und 12 Future:Needs
Unsere Forschung zeigt: Konsum folgt vier grundlegenden Bedürfnisfeldern, die sich in zwölf konkrete Future:Needs unterteilen. Sie bilden die Basis für zukunftsfähige Produkte, Services und Markenstrategien.

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SICHERHEIT
Subsistenz: Existenzsicherung und Selbsterhaltung durch grundlegende Voraussetzungen wie Luft, Wasser, Nahrung, Gesundheit etc., die zu einem körperlichen und geistigen Wohlbefinden führen.
Verlässlichkeit: Vorhandensein von Struktur und Orientierung, Mindestmaß an Stabilität und Beständigkeit
Regeneration: Auftanken für Körper und Geist durch Ruhe und Erholung, bewusste Auszeiten
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AUTONOMIE
Selbstwirksamkeit: Kompetenz, eigene Entscheidungen zu treffen und Kontrolle über das eigene Leben zu haben
Selbstgestaltung: Lebenslange Arbeit an der eigenen Identität und Identitätsfindung, im Einklang mit den eigenen Werten lebenExploration: Kreative Erkundung von Möglichkeitsräumen und Innovationspotenzialen
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VERBUNDENHEIT
Zuwendung: Bedürfnis nach menschlicher Nähe, Empathie und Fürsorge
Wertschätzung: Von anderen Menschen geschätzt zu werden und Anerkennung zu erfahren
Zugehörigkeit: Ein akzeptiertes Mitglied einer Gruppe, einer Gemeinschaft oder eines sozialen Systems zu sein
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TRANSZENDENZ
Spiritualität: Sehnsucht nach etwas, das größer ist als der Mensch, nach einer immateriellen, mit den rationalen Logiken nicht erklärbaren Welt
Resonanz: Bedürfnis nach einer lebendigen, wechselseitigen, sinnhaften Beziehung zur Umwelt, zu Mitmenschen und zur Natur
Sinn(stiftung): Bestreben danach, dem eigenen Leben einen tiefergehenden Sinn zu geben und einen Beitrag zum "großen Ganzen" zu leisten
Warum Produkte künftig auf Bedürfnisse einzahlen müssen
Unternehmen, die auch morgen noch relevant sein wollen, müssen verstehen:
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Begehrnisse verbrauchen sich – Bedürfnisse bleiben.
Produkte, die nur auf kurzfristiges „Haben-wollen“ setzen, werden austauschbar. -
Bedürfnisorientierte Angebote schaffen Tiefe.
Sie stiften Sinn, Vertrauen und Loyalität – weil Menschen sich verstanden fühlen. -
Future:Needs machen Konsum zur positiven Kraft.
Konsum kann Identität stiften, Gemeinschaft fördern und sogar gesellschaftliche Transformation unterstützen.
„Konsum wird dann zukunftsfähig, wenn er etwas zurückgibt
– an uns, an die Gesellschaft, an die Umwelt.“
Future:Needs im Zusammenspiel mit Trends und Transformationen
Die Future:Needs stehen nie isoliert: Sie sind Treiber für Trends und Transformationen, die unseren Konsum prägen. Sie sind die intrinsischen Motivatoren für die Entwicklung von Trends. Im Grunde sind Trends die sichtbaren Manifestationen, wie Menschen versuchen ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Echte Bedürfnisse können Trends hervorrufen, künstliche Begehrnisse erzeugen Hypes.
So entsteht ein klares Bild für Marken und Innovator:innen:
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Welche Entwicklungen sind nur Hype, und welche werden Teil unseres Alltags?
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Wo entstehen echte Konsumchancen, die Menschen nachhaltig binden?
Future:Needs als Chance für Marken und Gesellschaft
In einer Welt voller Unsicherheiten, Krisen und Überangebot sehnen wir uns nach Konsum, der uns wirklich etwas bedeutet.
Future:Needs liefern hier die Blaupause: Sie zeigen Marken und Innovator:innen, wofür Menschen heute und morgen wirklich bereit sind, Zeit, Geld und
Aufmerksamkeit zu investieren.
Die Fragen, die sich Marken stellen müssen, lauten:
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Welches menschliche Bedürfnis erfüllen wir wirklich?
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Was bleibt, wenn der erste Impuls des „Haben-wollens“ verflogen ist?
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Welchen Beitrag leistet unser Angebot zu einem guten Leben?
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